Die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft
Sollten wir weiter wie bisher produzieren und konsumieren, wird sich Prognosen der OECD zufolge die Nachfrage nach natürlichen Rohstoffen in den nächsten 40 Jahren verdoppeln; das globale Abfallaufkommen würde bis 2050 um ca. 70% steigen und die schädlichen Treibhausgasemissionen würden weiter deutlich zunehmen.
Die Kreislaufwirtschaft bietet einen Gegenentwurf dazu: Sie basiert auf einem Modell bei Produktion und Verbrauch, bei dem "bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich geteilt, geleast, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden."
Die Ziele dabei: den Lebenszyklus von Produkten zu verlängern, Rohstoffe zu erhalten und Abfall zu reduzieren. In der sogenannten "Abfallhierarchie" steht daher die Vermeidung von Abfällen ganz oben auf der Prioritätenliste – und die Entsorgung an letzter Stelle. Das Ideal, von dem wir aber weit entfernt sind, sind geschlossene Stoffkreisläufe, bei denen alles recycel-, kompostierbar oder wiederverwendbar ist.
Kreislaufwirtschaft ist eine Notwendigkeit, um unsere natürlichen Ressourcen zu schonen und Abfälle von vornherein zu vermeiden.
Eine klare Verpflichtung – die Kreislaufwirtschaft in der Politik
Seit 2012 gibt es in Deutschland das Kreislaufwirtschaftsgesetz; es besagt, dass Ressourcen geschont und bei der Bewirtschaftung von Abfall Mensch und Umwelt geschützt werden müssen. Im Rahmen des "Green Deal" liegt EU-weit ein weiterer länderübergreifender Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft vor: Er will unter anderem den Lebenszyklus von Produkten verlängern und das Abfallaufkommen stark reduzieren – mit dem Ziel, Europa zum nachhaltigsten Kontinent zu machen.
Kreislaufwirtschaft ist kein Hype, sondern eine Strategie. Und sie betrifft nicht nur etwa die Abfallwirtschaft oder Entsorger, sondern jedes Unternehmen – und damit auch das Facility Management jeder Organisation.
Eine hohe Nachfrage – Kreislaufwirtschaft und Verbraucher
Im Mittelpunkt von Kreislaufmaßnahmen stehen die berühmten 3R: Reduce (Abfall reduzieren), Reuse (die Wiederverwendung), Recycle (wiederverwerten). Es ist ein Konzept, das sich durchgesetzt hat – grüne, blaue und gelbe Tonnen bzw. Säcke sind ein Beweis. Einer Studie vom April 2022 zufolge sind 70 % der Deutschen mit den 3R vertraut; 83 % stehen der Kreislaufwirtschaft positiv gegenüber. Einer weiteren Studie vom November 2021 nach wollen sieben von zehn Verbrauchern durch ihr Konsumverhalten umweltbewusster werden – und dafür wenden sie sich verstärkt den Unternehmen zu, die auf Kreislaufwirtschaft setzen. Allerdings glaubt auch die Hälfte der Verbraucher, dass Unternehmen aktuell nicht genug für Recycling, Wiederverwertung und Abfallreduktion tun, also für die klassischen 3R der Kreislaufwirtschaft.
Im Facility Management, aber auch im Einkauf, können Sie hier deutliche Zeichen setzen: Indem Sie Kreislaufprodukte einkaufen bzw. einsetzen – und dann auch darüber reden und Ihre Aktivitäten in der Organisation bekannt machen.
Eine große Verantwortung – die Kreislaufwirtschaft in Unternehmen
Unternehmen tragen große Verantwortung für ihr Geschäft und die Mitarbeiter, aber auch für die Umwelt. Viele von ihnen bekennen sich zur Nachhaltigkeit; zugleich stehen sie in der Pflicht zu handeln, denn das Kreislaufwirtschaftsgesetz betrifft auch sie.
Die Wirtschaft kann einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie den Rohstoffverbrauch reduziert und schonend mit Ressourcen umgeht – also idealerweise Materialien und Rohstoffe in einen Kreislauf überführt und dann wiederverwendet. Das Abfall- oder Wertstoffmanagement im Unternehmen befasst sich mit diesen Themen; oft sind es aber auch die Abfallentsorger, die hier Impulse setzen. Zirkuläre Modelle mit Partnern und Lieferanten spielen dabei eine besonders Rolle, denn sie tragen wirksam dazu bei, langfristig den Wert von Ressourcen zu erhalten.
Das Kreislaufservicekonzept für Handtuchpapier von BlackSatino ist ein Beispiel für eine erfolgreiche und bewährte zirkuläre Lösung, die Rohstoffe sinnvoll weiternutzt und damit Abfall vermeidet. An ihr können Unternehmen und Organisationen mit ihren Partnern aktiv teilnehmen und damit an der Kreislaufwirtschaft partizipieren.
Zirkuläre Strategien sind ein Erfolgsmodell
Die wichtigsten Strategien bei der Kreislaufwirtschaft lauten: Kreisläufe schaffen, Kreisläufe schließen und Kreisläufe verlängern. Eine Befragung in der Industrie – das IW-Zukunftspanel – ergab 2022, dass etwa 1/4 der Unternehmen in Deutschland alle drei Strategien verfolgt; ein Drittel hingegen gar keine.
Dabei sind 46 % der Industrieunternehmen, die drei Strategien verfolgen, deutlich erfolgreicher als der Durchschnitt der Befragten. Und von den Unternehmen, die gar nicht auf die Kreislaufwirtschaft setzen, ist fast jedes zweite unterdurchschnittlich erfolgreich.
Vorteil für die Kreislaufwirtschaft – in jeder Hinsicht
Wer auf Kreislaufwirtschaft setzt, hat alle Vorteile auf seiner Seite – und das aus mehreren Gründen:
- Die Rohstoffe unseres Planeten sind begrenzt. Die Kreislaufwirtschaft bietet eine Lösung für den schonenden Umgang damit – und damit auch Perspektiven für die Zukunft.
- Die Kreislaufwirtschaft entspricht der Gesetzgebung.
- Konsumenten streben verstärkt nachhaltige und umweltfreundliche Lösungen an – es besteht ein Bewusstsein für Kreislauflösungen und Nachfrage danach.
- Wer auf Kreislauf- und zirkuläre Lösungen setzt, ist erfolgreicher – und das häufig in Zusammenarbeit mit Lieferanten und Partnern in zirkulären Modellen.
Im Facility Management bzw. im Einkauf und bei der Beschaffung haben Sie damit gute Argumente für den Einsatz von Kreislaufprodukten – und um selbst Kreislaufprozesse bei Ihrer Tätigkeit zu schaffen oder anzustoßen.