Umwelt- und Gesundheitsschutz – Aufgaben für das Facility Management

Facility Manager sind weder Mikrobiologen noch Nachhaltigkeitsexperten – dennoch gehören sowohl Hygienemaßnahmen als auch Nachhaltigkeitsaspekte zu ihrem Aufgabenbereich. Beide miteinander zu vereinen, ist heute unverzichtbar, denn nur so können Facility Manager ihrem Auftrag gerecht werden: Umwelt und Menschen schützen und für ein sicheres Arbeitsumfeld sorgen – denn das dient letztlich der Leistungsfähigkeit von Organisationen.

Kontaktflächen: ein Hotspot für Keime – und das Facility Management 

Die Reinigung von Flächen ist eine Selbstverständlichkeit. Aus hygienischer Sicht spielt hier eine Rolle, dass zahlreiche Krankheiten über Kontaktinfektionen übertragen werden. Besonders häufig genutzte Flächen werden daher leicht zu Hotspots für Infektionen: Aufzugknöpfe, Handläufe und Türklinken, aber auch die Bedientaste eines Kopierers oder Schrankgriffe zählen dazu. Hierauf sollte bei Reinigung und Desinfektion – in heißen Phasen wie Pandemien oder bei Krankheitswellen – ein besonderes Augenmerk liegen.

• Eine Studie der American Society for Microbiology wies nach, dass Viren von einer einzigen Türklinke im Büro in nur zwei Stunden auf mehr als die Hälfte der Belegschaft übertragen wurden.

Bei der Auswahl von Produkten für Reinigung oder Flächendesinfektion lassen sich Nachhaltigkeit und Hygiene leicht vereinen: Auch umweltfreundliche Produkte sichern einen hohen Hygienestandard und schaden weder Gewässern, noch beeinträchtigen sie die Gesundheit von Mitarbeitenden. Umweltzeichen wie der Blaue Engel oder das EU-Ecolabel weisen auf diese Produkte hin.

Best Practices für Ressourceneinsparungen

Potenziale für Ressourceneinsparungen zu identifizieren und zu nutzen und damit idealerweise Kosten zu senken, ist ebenfalls Teil eines zeitgemäßen Facility Management. Gerade in Waschraum und WC-Kabine kann mit nachhaltigen Lösungen vieles erreicht werden.

• Die Wahl der Verbrauchsmittel kann Umweltfreundlichkeit und Hygiene vereinen: So spart Schaumseife im Vergleich mit Flüssigseife Verbrauchsmaterial und Wasser zugleich. Schaumseife muss nicht erst aufgeschäumt werden; so ist eine Wasserersparnis von 16% möglich, ohne Einseifen mit Wasser sogar bis zu 45%. Pro Nutzung wird zudem weniger Seife gebraucht und sie muss seltener nachgefüllt – sprich: eingekauft – werden. 
• Auch die umweltschonende Zusammensetzung der Verbrauchsmittel zählt: Schaumseifen von BlackSatino sind zum Beispiel frei von Mikroplastik bzw. synthetischen Polymeren – das schützt die Gewässer. Durch eine besonders gute Restentleerung der BlackSatino Spenderbeutel entsteht zudem weniger Verpackungsabfall.
• Gefaltetes, also Einzelblatt-Toilettenpapier, hat geringere Umweltauswirkungen als standardisierte Rollen. Die Hülse entfällt – und der im Vergleich zur Rolle meist geringere Verbrauch reduziert das Risiko von Rohrverstopfungen (auch durch Vandalismus) und sichert damit die Funktionsfähigkeit der Infrastruktur. Im Gesundheits- und Pflegewesen und in Schulen ist dieses Toilettenpapier daher die erste Wahl.

Best Practices für Hygiene und Umwelt

Im Waschraum und WC-Kabine kann es zu einer besonders hohen Keimbelastung kommen. Denn elektrische Händetrockner/Luftstromtrockner verwirbeln Keime, die sich nach dem Händewaschen noch auf den Händen befinden, in den Raum und auf Oberflächen. Kommen diese Händetrockner zum Einsatz, ist also eine besonders gute Reinigung/Desinfektion der Flächen erforderlich.

• Aus hygienischer Sicht sind Papierhandtücher die beste Wahl, um die Hände zu trocknen. Sie werden nur einmal pro Person verwendet, sie sind schnell und gründlich und es gibt bei der Nutzung kaum Kontakt mit Flächen: Die Oberfläche von Papierhandtuchspendern enthält über 1000-malweniger Keime als die von Jet-Lufttrocknern!

• Papierhandtücher können Hygiene mit Nachhaltigkeit vereinen und messbar zur Verringerung von Abfall beitragen, indem sie im Rahmen eines Rückholprogramms gesammelt, recycelt und zu neuem Hygienepapier verarbeitet werden.

Auch in der WC-Kabine ist die Verkeimung von Oberflächen ein Risiko: Beim Spülen mit offenem Deckel werden keimhaltige Aerosole freigesetzt. Diese Partikel und Tröpfchen gelangen in die Umgebungsluft, werden eingeatmet oder lagern sich ab und können so Krankheiten übertragen. Umgebende Flächen sollten daher gründlich gereinigt oder desinfiziert werden. Eine gute Lüftung dient in diesem Zusammenhang dem Gesundheitsschutz und sollte im WC-Bereich ohnehin selbstverständlich sein. 

• Ein möglichst umweltfreundlicher Toilettensitzreiniger in der WC-Kabine ist eine sinnvolle Maßnahme für den Gesundheitsschutz. Der Reiniger kann mithilfe von Toilettenpapier verwendet werden; Nutzer können so selbst dafür sorgen, dass WC-Brille, Spülknöpfe oder Türgriffe vor der Benutzung hygienisch rein sind. 

Best Practices für Facility Manager im Team: Wissen teilen und von anderen lernen

Facility Manager tragen große Verantwortung: für eine funktionierende Infrastruktur, für den Arbeits- und Gesundheitsschutz und die Umwelt – und letztlich auch für ihre Teams oder Kollegen mit weniger Praxis und Erfahrung. 

• Erfahrene Facility Manager lassen den Nachwuchs an ihren Erkenntnissen teilhaben, sie informieren über und sensibilisieren für die Themen Hygiene und Nachhaltigkeit. Es sind Themen, die das Gebäudemanagement weiterhin dauerhaft beschäftigen, und bei denen immer wieder neue Erkenntnisse gewonnen werden.
• Facility Management ist dabei nicht gleich Facility Management. Bürogebäude, Schulen, gastronomische Betriebe: Jede Branche hat ihre speziellen Herausforderungen und Bedürfnisse. Hier lohnt immer ein Blick über den Tellerrand. In Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen z.B. herrschen besonders hohe Ansprüche z.B. bei der Handhygiene. In der Verwaltung wiederum wird zunehmend Wert auf Abfallvermeidung gelegt, z.B. durch die Weiterverwertung gebrauchter Papierhandtücher. Genauer auf innovative und bewährte Lösungen in "fremden" Segmenten zu schauen, kann sich für den eigenen Alltag auszahlen.

Facility Management von morgen: Nachhaltigkeit und Hygiene gehen Hand in Hand

Best Practices identifizieren und selbst nutzen, weiter lernen und sich weiter verbessern: Davon profitieren nicht nur Facility Manager in allen Branchen, sondern auch die Organisationen, für die sie arbeiten. Umweltschutz und Hygiene sind dabei Themen, die in den vergangenen Jahren an völlig neuer Relevanz gewonnen haben und das Facility Management dauerhaft begleiten werden. Wer jetzt diese beiden Bereiche durch Best Practices klug miteinander verbindet, hat in Zukunft die Nase vorn.   

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